Blaues Skizzenbuch Blatt 4
Datum
Richscribble
Blaues Skizzenbuch Blatt 4, Buchseite ca DIN A4, Aquarell auf Papier, Köln 2009
Was sind Richscribbles?
Richscribble-Aquarelle aus dem blauen Skizzenbuch von johann franki folgen dem Lable 'Mach` groß, was dir gefällt'. Allen Orginalblättern aus dem Skizzenbuch wurde der kontrastbringende "Wash", die letzte Übermalung, die die Schatten einträgt um Tiefen zu erzeugen und die lichten Bereiche heraus zu heben, verweigert, um eine einschränkende farbliche, wie auch gestalterische Festlegung zu vermeiden. Erst bei der digitalen Aufarbeitung wird dieser Arbeitsgang mit Editoren am PC ausgeführt und verwahrt damit Interpretationsfreiheiten, die erst in einer separierten Druckdatei ihre abschließende Festlegung erhalten.
Vorgang
Von dem Richscribble wird ein Scan in großer Auflösung hergestellt und das digitale Ergebnis interpretiert und aufgearbeitet..
Nun beginnt der schönste Teil der Arbeit, denn es werden stimmige, harmonische und spannende Details gesucht, die als Ausschnitte einen starken Charakter haben, Details verfeinert und schließlich auf die Größe des DIN A1 Formats skaliert.
Blatt 4 ist ein Geschichten erzählendes Blatt. Ich kann mich nicht entscheiden, welcher ich den Vorzug geben wollte.
Die Farbfelder und Linien verlangen ein gegenständliches Bild, es sind Wesen zu erkennen, die in einem 2. Wash als Personen, oder Tiere „herausgeholt“ werden könnten. Auch bei der digitalen Bearbeitung wahre ich die Gesetze der Aquarellmalerei, obgleich digital alles möglich wäre. Das wichtigste Gesetz in der Aquarellmalerei ist: Arbeite immer von hell nach dunkel. Das bedeutet natürlich, dass man, wenn überhaupt, weiße Deckfarbe extrem spärlich benutzt und in der Regel nur mit dem Weiß des Papierblattes arbeitet. Jeder Farbauftrag, und sei er noch so dünn, macht den Bereich etwas dunkler zum weißen Grundton des Blattes. Alles, was aus einem aquarellierten Richscribble herauszuholen ist geschieht mit zusätzlichen Farbeinträgen und nimmt den bepinselten Stellen das Licht.
Eine Idee, die ich von vielen sehe, ist das mohamedanische Schlachtfest. Ein Zug von bunt gekleideten Menschen begrüßen das Opfertier, dass sich über so viel Aufmerksamkeit freut. Erst kürzlich habe ich einen Videoclip eines moslemischen Predigers gesehen, der seiner Gemeinde erklärte, nicht auf die Feste der Kufar – das sind alle Nicht-Moslems, also Ungläubige – zu gehen. „Wir haben unsere Feste, die haben ihre, geht also nicht auf die Weihnachtsmärkte, oder hat hier jemand jemals einen Kufar bei einem Schlachtfest angetroffen?
Das hat mich irgendwie beeindruckt. Warum gehen wir in Deutschland nie auf ein Schlachtfest? Wir haben/sollen hier keine Parallelwelten schaffen, das hat etwas mit Frieden zu tun. Wohl auf Grund dieses Clips verbanden sich die Linien und Farbfelder dieses Blattes zu einer Szene, wie ich mir ein Schlachtfest vorstelle, keine Ahnung, ob das wirklich so ist.
Moses 2,2 Elberfelder Bibel
5 Da kam die Tochter des Pharaos zum Fluss und wollte baden. Ihre Dienerinnen spazierten währenddessen am Flussufer entlang. Die Tochter des Pharaos entdeckte den Korb im Schilf und befahl einer ihrer Dienerinnen ihn ihr zu holen.
In dem 2. Entwurf habe ich den größten Teil des Hintergrundes abgedunkelt und damit die Figuren bereits lichter gemacht, denen ich dann noch digital mehr Farbe gegeben habe, aber, wie gesagt, genau so würde es auch im aquarellierenden Vorgang gemacht werden und am Ende ganz ähnlich aussehen. Sie müssen sich lösen von den Farbfeldzusammenfassungen des ersten Entwurfes, sonst sehen sie trotzdem das Tier. Gelingt das, entsteht eine Szene wie sie in der Bibel beschrieben wird, ich habe den Passus für Sie oberhalb des Bildes aus der Elberfelder Bibel eingefügt.
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