Skizze: Heiliger Georg

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Heiliger Georg, system. Malerei, Aquarell
Heiliger Georg, Aquarell auf Papier, ca 50cm x 40cm, Köln 1985

Dieses Aquarell ist ein weiteres Beispiel für die Entwicklung einer expressiven, systemischen Malerei. Der Strich ist gitterartig über das Papier gelegt worden, gegenständliche Formen nur andeutungsweise herausgearbeitet. Es lässt sich ein Krieger mit Lanze ausmachen, der auf einem Leviathan reitend, ein kleines Pferd ersticht. Es ist sozusagen ein Bild der satanischen Umkehr, denn aus den vielen Darstellungen des heiligen Georg kennen wir die Szene wie ein heiliger Ritter auf seinem Pferd beherzt ein schlangenähnliches Reptil mit der Lanze aufspießt.

Der Heilige Georg – der, der den Drachen besiegte

Ritter Georg, sein Glaube, ein Drache,
vor dem die Stadt Silena bebte, bis er kam
und seine Lanze erhob, sein Ross stieg,
und im Vertrauen auf den Erlöser überwand er die Schlange.
Er besiegte das Böse, befreite die Stadt
und verschenkte seinen Lohn an die Armen.

So wurde sein rotes Kreuz auf weißem Grund
zum Zeichen der Ritter, zum Banner Englands,
zum Symbol des Mutes und des Lichts gegen alles Dunkle.

Am 23. April feiern wir ihn –
Georg, den, der den Drachen besiegte
und die Herzen entzündete.

Systemische Malerei in gitterartiger Bewegung ist etwas anderes als Konstruktion einer gitterartigen Struktur. Es bringt dem ungefassten Strich, der ungehobelten Fläche, eine leichte Brise der Beruhigung. In vielen Arbeiten nutze ich die Wirkung des Gitters als Gefühl, eines hintergründigen, übergeordneten statischen Zustands des Ermessens, Abmessens, etwas, was dem chaotischen den Kontrast und die Bühne und den Halt gibt.

Print eines Video-Frames Heiliger Georg, system. Malerei, Aquarell

Der heilige Georg auf dem Leviathan, ein armes, kleines Pferdchen erstechend, ist eine uralte Karte von mir, ein oft interpretiertes „reziprokes“ Thema. Möglicherweise waren es übrig gebliebene Schattenschlieren aus den erzwungenen Bibelstunden in Kindertagen, die mir von ihren Inhalten her nicht mal fragmentartig in Erinnerung geblieben sind,

wohl aber das Getue Erwachsener, die viel Freude darin empfanden, dass sie dauerreden konnten und die guterzogenen Kinderchen gezwungen waren still und bewegungslos das Zuhören und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu heucheln. Manch ein Erwachsener war so darüber beglückt, dass seine „für-den-Arsch“-Performance die eineinhalb Stundengrenze maßlos überschritt und über 2 Stunden nonstop und pausenlos Wechselfrequenzen von Gott und der Welt auf uns niederplapperte.

Einige deutsche Terroristen und Terroristinnen (RAF) kamen aus evangelischen Pfarrersfamilien kamen.





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