Skizze: Tanzender Schamane

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Aquarell

Schamane, Aquarell
Schamane, Aquarell auf Papier, ca 20cm x 30cm, Köln 1995

Auf dem Ateliergelände in Köln Nippes gab es oft ganz spontane Acts von Künstlergruppen und Musikern. Diese Skizze erzählt von einer schamanischen Winternacht, in der ein mit Fellen und Fetzen bekleideter Mann sich wild im Zentrum ringsum aufgestellter Strahler in Ekstase tanzte, während Schlagzeuge aller Art einen fantastischen Rhythmus spendeten und andere den Lichtstrahlern Farbfolien und Masken in schneller Abfolge vorhielten, so dass ein blitzartiges Farben- und Schattenspiel die Szenerie zu einen magischen Ort werden ließ.

Auf dem stillgelegten kölner Bundesbahnausbesserungswerk, hatte ich, wie viele Künstler – nicht nur aus Nippes – seit Jahren ein Atelier gemietet. Meine soziale Lage war im Winter 1995/96 sehr angespannt und ich zog vorübergehend dort ein. Mit Umzug hatte das nicht wirklich was zu tun, denn ich packte einen Rucksack, stellte alles andere als Sperrmüll an die Straße und fuhr mit meinem Kadett nach Köln – das war es auch schon. Mein Angestelltenverhältnis in Düren als Sozialarbeiter in ausbildungsbegleitenden Hilfen behielt ich zunächst bei. Von Köln nach Düren hatte man freie Fahrt morgens im Berufsverkehr, während die andere Richtung, Düren – Köln immer in einem Stau dahin kroch. Es war kalt, spartanisch und niemals hätte ich mir das freiwillig ausgesucht, aber es war sehr aufregend und in Erinnerung, die ja oft nur die schönen Erlebnisse archiviert, war es eine wundervolle Zeit.





 

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