Blattperformance
Datum
Performanceprobe
Eine Probe bei Ralf Hemmers, Bassist und Tontechniker, 1996. Wir wollten einfach nur erkunden was möglich ist, wenn man am Vormittag ein Treffen vereinbart und ein paar Stunden später zu einander kommt um, sobald es dunkel wird, unsere spontan entwickelte Idee umzusetzen. Wir nahmen Vogelstimmen auf so lange es noch hell war. Das war nicht so einfach, man glaubt es kaum. Wir waren hier auf dem Land in einem Wäldchen, aber es war kaum möglich auch nur 60sec lang eine Tonaufnahme ohne Nebengeräusche, meist Autos, Flugzeug, streitendes Paar, Hundebellen usw., zu erstellen. Irgendwann hatte er endlich ein sauberes Stück Vogelstimmen, während ich versuchte die Kontrastwirkung meines Projektors und meiner Farben auf eine dichte Blätterwand zu optimieren.
Herausgekommen ist ein geloopter Vogelzwitschertrack, der vorsichtig über 5 Bänder ganz zart verändert wird, d.h. die Höhen wurden mal gepitcht, die Mitten mehr in den Vodergrund gedreht, oder die Bässe mal weicher, mal etwas kerniger gemixt. Hier habe ich nur einen kleinen Ausschnitt hochgeladen. Das Interessante an dem Track ist, dass er sich eigentlich nie verändert und doch nimmt das Ohr veränderte Rythmuspattern wahr.
Das modulierte Licht auf die Blätter bringt eine trickfilmartige Projektionsarbeit, die ich in vielen nachfolgenden Performances über einen Beamer in meine Projektionen hinein werfen ließ.
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