Beggar Bar Performance
Datum
Performance
Performance im Hof der Beggar Bar, Köln 1997 mit Angelica Schubert Tanz und Bogumil Taschentrompete
Die Szenerie wirkte kolossal auf die Besucher. Das menschliche Auge, ein hochkomplexes Sinneswerkzeug, vermittelt nämlich automatisch und so erfährt der Betrachter die Tänzerin im Mittelpunkt umgeben eines sich ständig wandelnden Kosmos aus Formen und Farben. Die filmische Aufnahme kann das jedoch dem Rezipienten nicht so recht vermitteln. Die Standkamera zeichnete eine Totale auf in der die Tänzerin winzig klein agiert, noch dazu am unteren Rand – eine Randbemerkung – so kommt es in der Orginalaufnahme herüber.
In den 90igern war die Auflösung von Videoaufnahmen an die Kapazität und an die Geschwindigkeit der Rechenleistung der Kamera gebunden und begrenzte die gegebenen Fähigkeiten der Optik und des für die Übertragung der Lichtimpulse verantwortlichen CCD-ships. Lange war die Auflösung von 720px x 576px und 25 Bilder (frames) pro Sekunde das non plus ultra. Es ging vornehmlich darum die Bildschärfe, Chrominanz und Luminanz verzerrfrei aufnehmen zu können. Noch bis in die 2000der Jahre wurde deshalb beispielsweise die bekannte Krimiserie Tatort noch mit 16mm Negativfilm aufgezeichnet – weil es eine wesentlich bessere Qualität brachte als selbst die teuersten digitalen Kamerasysteme. Im Broadcasting, damit sind Kinofilme gemeint, wird sogar heute noch mit 35mm gefilmt. Im Industriefilm hat sich allerdings rasch die Digitalaufnahme durchgesetzt und mittlerweile reden wir von 8K UHD, eine Auflösung von 7680px x 4320px und mit über 60 Bildern pro Sekunde. Das ist bestimmt noch nicht das Ende, aber ich bin da auch nicht auf dem neuesten Stand.
Mit den Mitteln eines professionellen Schnittprogramms, ich benutze CIN, ehemals Cinelerra, ehemals Broadcast, auf Debian, habe ich versucht den Spannungsbogen hineinzubringen, freilich mit Auflösungsproblemen und Rauschen. Dennoch stimmt das jetzt eher als die Orginalaufnahme zu vermitteln vermag.
Blutdiamant
Datum
Performance
Blutdiamant, Performance im Livingroom 1, Köln 2006
FINGER WEG VON AFRIKA!
…war ein Motto des Livingroom 1, einer freien, kreativen Performancearbeit mit ganz unterschiedlichen Künstlern. In den Raum geworfene Worte ließen dem Zuschauer die projezierten Formen und Farben zu bedeutungsvollen Clustern assoziieren und somit die audiovisuelle Performance als Angebot einer eigenen kreativen Sinnverkettung erleben.
Blutdiamanten sind nicht rot, obgleich sie rot sein sollten. Sie werden so genannt, weil sie unter Missachtung aller Sicherheitsvorkehrungen, die Menschenwürde der Schürfenden negierend, aus dem Erdreich geplündert werden. Der Reichtum Afrikas wird hier zum Wohlgefallen der meist westlich geprägten Nutznießer verschleudert. Es ist ein Fluch auf den größten Diamantenfeldern der Erde zu sitzen, denn die im Gegensatz zu den gigantischen Gewinnen der Diamantenhändler eher bescheidenen Erlöse fließen zu einem großen Teil wieder in die Taschen der Rüstungsindustrie westlicher Nationen und mit diesen Waffen werden die Söhne und Töchter der Zukunft Afrikas zu Sklavenarbeit gezwungen, oder getötet, oder erst gezwungen und falls sie das überlebt haben, erst danach getötet. Aber wir haben nichts besseres zu tuen als uns militärisch in Mali zu „engagieren“. Finger weg von Afrika!
Westcoast-X
Datum
Performance
Westcoast-X, Performance im Livingroom 1, Köln 2006