Foto: Genfer See

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Genfer See, 2018, MF 6 cm x 6 cm, fujii ASA 50

Ein paar Tage spontaner Urlaub am Genfer See im frühen Sommer. Als junger Erwachsener, oder beinahe Erwachsener, ich war 17, bin ich zum ersten mal in Genf gelandet. Auch in den nachfolgenden 2 Jahren bin ich zurückkommend von der Atlantikküste auf meinen Trampfahrten in dieser Gegend aus einem LKW geklettert. Aber wie des öfteren fand ich mehr als 40 Jahre später die Stellen nicht mehr wieder, die ich als junger Mann kennengelernt hatte und die mir eine schöne Erinnerung waren, sie waren meist komplett umgewühlt und/oder verbaut.

Deshalb mache ich das nicht mehr, Stellen aufsuchen, die ich in jungen Jahren schätzen gelernt hatte. Deshalb bin ich auch nicht einmal nach Genf gefahren. Zudem hatte Frank Stoner in seinem NuoViso Vlog von einer eigenen Fahrt erzählt, die ihn auch eine kurze Zeit nach Genf verschlagen hatte. Er fühlte sich dort nicht wohl und machte es fest an den vielen dunklen dort ansässigen Konsortien, die sich einbilden die Welt lenken zu müssen. Daraus gehe eine derart negative Vibration aus, die er überall zu spüren bekommen habe. Nun, ich spürte damals nichts davon, aber vielleicht ist der Frank Stoner auch einfach sensibler als ich. Seine Worte spülten sich aber in mein Gedächtnis, als ich mit meinem Golf auf die Alpenpässe zu hielt.

Schweizer FlaggeIch suchte mir ein Plätzchen, an dem ich vorher ganz sicher nie gewesen bin, etwa 20 Km vor Genf, direkt am See und davor eine wunderschöne, ausgedehnte und gepflegte Parkanlage. Hier gab es jeden Abend mehrere Kleinveranstaltungen, zum Beispiel eine mit hohen Podesten zusammengestellte Tanzfläche auf der in vornehmer Abendgaderobe zu Klassikern getanzt wurde, Walzer, Tango usw. Sehr schön die Frauen in ausgefallenen, modischen Kleidern, wie bunte Blumen zwischen den vorherrschend im schwarzen Anzug, Schlips, Krawatte und teuren Schuhen geschmeidig bewegenden Herren. Das Foto davon wurde leider nichts, mein lichtempfindlichster Film hatte nur 50 ASA.

Das Foto Genfer See zeigt eine zufällig gefundene Ecke, eine Ferienhütte mit Anlegesteg und ein zusammengeschustertes Gartenhaus, das als Restaurant dem Besucher offen steht. Hier verweilte ich mit Mala, meine Australian Shepherd, und schaute stundenlang zu, wie auf eine Theaterbühne.

Dauernd veränderte sich die Situation. Ein streitendes Ehepaar, die, ich konnte es durch die Fenster sehen, ihren Mund erst hielten, als der Koch – mit Kochmütze – ihnen das Essen brachte, eine Familie mit 4 Kindern, die Mädchen wollten Mala streicheln, das jüngste, ein schreiendes Baby auf dem Arm von Papa, daneben aufdringlich ein quengelnder Junge, es ging wohl um Eis. Australian ShepherdDann kam ein Fischer auf den Steg und putzte geheimnisvolle Werkzeuge. Als er irgendwann mit den großen Netzen hantierte, schaute er mehrmals etwas verloren zu mir herüber, wahrscheinlich hätte er gut Hilfe brauchen können, aber dann hätte ich Mala aus den Augen lassen müssen. Sie spielt gerne Lehrerin für andere Hunde und sie ist eine strenge Lehrerin, so etwas führt schnell zu Stress. Ich machte dieses Foto und dann gingen wir am See weiter entlang bis wir zu einem einsamen Steg kamen. Ich ging direkt mal ins Wasser und nachdem ich ein paar hundert Meter geschwommen war, schaute ich, wo denn Mala schwimmt, normalerweise folgt sie mir. Von klein an ist sie ein Wasserhund. Ich entdeckte sie vorne auf dem Steg – trocken. Alle Animationsversuche sie ins Wasser zu bekommen scheiterten. Es dauerte 3 Tage bis ich endlich damit Erfolg hatte. Ich wäre sonst zum Tierarzt gegangen, aber am dritten Tag ließ sie sich überreden, aus Treue und nur kurz. Mittelformat FotoDa vielen mir wieder Frank Stoners Worte ein. Könnte es sein, dass sich hier eine unheimliche, menschenverachtende Stimmung ausbreitet wie unsichtbarer Nebel und ich spüre es nicht? Das Verhalten von Mala war äußerst ungewöhnlich, schließlich hat sie ja auch eine Seenotrettungsausbildung und lässt sich sonst nicht 2mal bitten.

An den letzten beiden Tagen betrachtete ich Mala deshalb mit kritischerem Blick. Sie ging nicht von sich aus ins Wasser und sie tollte auch nicht wie üblich herum, wenn sie von der Leine war. Beim Abbau meines großen Zeltes spürte ich wie froh sie war. Das ist sehr, sehr ungewöhnlich, denn normalerweise wird sie ausgesprochen traurig. In jungen Jahren war sie jedes mal schockiert, wenn ich das große Zelt abbaute, sie fing sogar an zu heulen. Aber diesmal nichts von alle dem. Nach einer halben Stunde Autofahrt machten wir Rast auf Monte-ist-mir-egal. Ich wollte mich vergewissern wie es ihr geht in ihrer Hundehütte hinten im Auto. Wie ausgewechselt, sie sprang mich fast an, als ich öffnete. Ausgelassen wälzte sie sich auf dem Boden, hopste mit wilden Sprüngen zu Bäumen, fand ein Stöckchen, bot es mir an und zog es, bevor ich zugreifen konnte, im letzten Moment weg. Endlich verarscht sie mich wieder, dachte ich. Gemeinsam blickten wir von oben ein letztes mal auf den Genfer See.

Um die höchste Abbildungsqualität für ein hochwertiges Kunstfoto zu ermöglichen, möchte ich das Foto im präzisen lasergestützten Belichtungsverfahren nicht größer als 60 cm x 60 cm skalieren. Möglich in sehr guter Qualität sind aber auch Vergrößerungen bis zu 1,60m, in immer noch guter Plakatqualität bis zu 5m x 5m.

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Dieses Bild bieten wir in folgenden Formaten an:

Laserbelichtetes Kunstfoto auf Kodakpapier, kaschiert hinter einer Acrylglasplatte, 56cm x 56 cm

Plakatdruck bis 160 cm x 160 cm

Wandtapete bis 300 cm x 300 cm

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