20 Jahre

Datum

Interpretation eines Fotos
Meine Familie, Zülpich 2006, Alkyd auf Glattpapier 220g/qm

Was hast du eigentlich 20 Jahre von 2000 bis 2020 gemacht, habe ich mich gefragt, als mir das Foto zu diesem Bild unverhofft aus einem vergessenen Notizbüchlein heraus fiel.

2000 hatte ich eine gerichtliche Auseinandersetzung mit einem einschlägigen großen Träger in Euskirchen, die ich für mich entscheiden konnte. Danach war ich kurze Zeit in der Drogenprävention tätig, aber nicht lange. Es wurde mir klar, dass ich mich mit den Avancen alteingesessener Angestellter nicht mehr beschäftigen wollte, zumal wenn diese Typen auch noch Rechtsbruch betrieben – widerlich. Natürlich, die große Mehrheit aller Angestellten, egal auf welcher Ebene, arbeiteten beflissentlich und waren in Ordnung. Wieviele Querschläger braucht es aber die eigene Arbeit fruchtlos zu machen: in der Regel reicht ein A…loch aus.

Als Selbstständiger im öffentlichen Dienst bietet man einfach seine klar definierte Leistung an wie ein Bäcker seine Brötchen und muss sich nicht mit den oft narzistischen Kapriolen von wohlstandsverwahrlosten Lebensverweigerern herumschlagen. Natürlich, es gibt keine Kündigungsfrist und schon gar kein Arbeitslosengeld, na und? Wenn du gut bist finden dich zukünftige Mandanten/Klienten meistens schneller als dir lieb sein kann, denn man muss als Selbstständiger sehr gut auf sich aufpassen. So hatte ich in den vergangenen 20 Jahren in etwa 21 Krankheitstage und das auch nur wegen einer kleinen Operation.

2001-2006 habe ich ein Haus renoviert, geheiratet, mehrere Gemeinschaftsausstellungen gemacht, künstlerische und einige pädagogische Aufträge ausgeführt, eine großartige Performance mit Markus Göcke in der Kirche St. Martin Euskirchen gehabt, auch mit Silver, Köllges und Jesus Canneloni performed, viel Aikido und Jogging, Freitag der 13. Empfänge, Entwicklung von Contentmanagementsystemen und Datenbankdesign, Fotoarbeiten, verschiedene Zulieferungen spezieller Bildbearbeitungen von Filmsequenzen an ein Studio, Todesanzeige Vatergroße Projektorinstallationsarbeit Wiesbaden, 1 Schuljahr Video-Workshop an einer Gemeinschaftsschule, Linuxsystemeinrichtungen mit support, Weiterentwicklung Overheadprojektorperformance. Das waren, glaube ich, die wichtigsten Aktivitäten.
Mein Vater starb 2004.

2006-2010 Vorbereitung und Durchführung der Livingrooms in Köln, Verkaufsausstellungen, Gemeinschaftsausstellungen, Vorbereitung für Kultur und Schule Projekte.

2010 friedliche und merkwürdig spontane Trennung, im Nachhinein viel geärgert über schwere, völlig unnötige und unverschämte Rufschädigung (komm` mal drauf, dass kein Träger im Kreis Euskirchen mich noch nehmen wollte, meine Akquisitionen liefen ins Leere, – aber es sei ihr midlife, Leinwandbildverziehen warum auch immer sie das gemacht hat), aber trotzdem bin ich still und in der Spur geblieben, viel gejoggt und geschwommen, riesengroße Existenzängste geschoben, viel Gewicht zu schnell verloren, trotzdem einen Livingroom durchgeführt, danach wunderschöner Segeltörn mit meinem Kat nach Amsterdam, erst im Dezember ein KunstProjekt bekommen von einem psychosozialen Zentrum in Kerpen-Horrem und dadurch nicht zahlungsunfähig geworden, Gott sei Dank.

2011-2013 Einrichtung eines Serversystems und Intranet bei einem Bildungsträger, schwer beklaut worden, die gesamte Outdoorprojektoranlage wurde aus meinem Haus gestohlen, danach habe ich mich von allen „guten Freunden“ sofort getrennt, Projektarbeit für 3 Jugendzentren, Scheidung, Katamaran im Sturm verloren – im Eisselmeer, fast ertrunken, Aufbau Tierpädagogik mit meiner Australian Shepherd MalaMadita, letzter Livingroom

2013-2018 Kunstprojekte vorwiegend für Landesprogramme Kultur und Schule und Kulturrucksack, sozialpädagogische Betreuung von Intensivtätern, Tierpädagogik und Einsätze für mehrere Träger und Jugendämter, private Engagements von wohlhabenden Familien mit wohlstandsverwahrlosten Jugendlichen, Schulbegleitungen autistischer Kinder, Haus abbezahlt, Urlaube gemacht Queberon Frankreich Bretagne Atlantikküste und Wanderungen durch die Vogesen

2019-2020 Schulbegleitung eines weiteren Autisten, traumapädagogische Kreativbetreuung einer Kindergruppe mit Tierbegleitung und – tolle Idee- einfach mal eine zeitlang auf dem Campingplatz gewohnt in meinem großen Zelt in Ahrweiler – den Platz gibt es nicht mehr, er wurde weggeschwemmt, aber erst 2021 als ich mein Zelt längst abgebaut hatte.

2021 traumapädagogische Kreativbetreuung einer Kinderwohngruppe mit Tierbegleitung

2022 Ich würde gerne auswandern, oder für ein Jahr, oder länger mir mal etwas anderes ansehen.






weitere Artikel zum Thema

 

zurück

 

weiter