Herzland

Datum

Diaserie 2008
Open Pentagon Mittelformatdia 2008






Die Herzlandtheorie des britischen Geographen Halford Mackinder (* 15. Februar 1861 in Gainsborough; † 6. März 1947) entstand aus einem materialistisch geprägten Menschenbild heraus, in dem im Rahmen von Bedürfnissen nach Sicherheit und Wohlstand Völker miteinander im Wettbewerb um Territorium und Ressourcen stehen. Er erkannte, dass das britische Weltreich mit ihrer Seemacht in dem Augenblick an zu bröckeln begann, als die technische Entwicklung mit Strassen und Eisenbahnlinien die Möglchkeit eröffnete über Landwege alle erreichbaren Regionen zu versorgen. Der logische Schluss drängt sich förmlich auf, wenn man sich eine Weltkarte anschaut, denn die größte Landmasse reicht von der europäischen Atlantikküste bis nach Wladiwostock. Danach wäre es also nur eine Frage der Zeit, bis sich die darin beheimateten Regionen wirtschaftlich so weit entwickeln, dass ihr Bruttosozialprodukt weit über dem seiner westlichen Konkurenten, namentlich des Erben des British Empire, der USA mit ihren bis jetzt noch dominierenden Seestreitkräften und Handelsflotten, liegen würde. Die gewaltigen Resourcen an Menschen, know-how und vor allem die schier unerschöpflichen Bodenschätze würden die westlichen, vor allem amerikanischen Macht-Eliten ins Hintertreffen geraten lassen.

Das Herzland dieser Landmasse ist der Raum zwischen der ehemaligen Sowjetunion und deutschsprachigen Nationen. Im Mittelpunkt befindet sich die Ukraine mit ihren weltweit fruchtbarsten, schwarzen Böden.

Geostrategisch verfolgt die USA seit Anfang des 20. Jahrhunderts das Ziel eine politische und wirtschaftliche Vereinigung von Russland und Deutschland zu verhindern. Sie fürchteten und fürchten auch noch heute die Verbindung mitteleuropäischem know-hows mit den reichen Bodenschätzen Russlands.

Wer das Herzland beherrscht, beherrscht die Welt.

Der US-amerikanische Geostratege, Politologe, Publizist und Sicherheitsexperte George Friedman („Der entarnte Chef der Schatten-CIA“; Handelsblatt 03.März 2012) und Gründer des privaten „Beratungs“instituts Stratfor gab am 4. Februar 2015 vor dem Chicago Council on Global Affairs eine erhellende Ansprache. Vielen Dank dafür, – wäre ich so jetzt von alleine nicht drauf gekommen.

Welche globale Strategie sollten die USA verfolgen, um ihre Vormachtstellung in der Welt zu bewahren? Diese Frage stellte sich auch zeitlebens und viel früher schon der Professor für US-amerikanische
Außenpolitik an der School of Advanced International Studies (SAIS) der Johns Hopkins University in Washington und langjährige Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter – Zbigniew Brzeziński und veröffentlichte in späten Jahren ein Buch, in dem er beschrieb, wie die USA einzige Supermacht bleiben könnte. Es erschien 1997 unter dem Titel The Grand Chessboard American Primacy and Its Geostrategic Imperative und viel später die Übersetzung auf Deutsch mit dem Titel Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft.

Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft ist auf Grund der bis dato unbekannt gebliebenen Empfehlungen von Zbigniew Brzeziński die Ukraine betreffend brisant gewesen, denn es beschrieb das, was wir viele Jahre später als Ukrainekrise (2013/2014) erleben durften. (Angeblich habe der Fischer-Verlag schon 2001 eine Übersetzung herausgegeben, die mir aber unbekannt geblieben ist. Bekannt wurde mir die Ausgabe vom Kopp-Verlag 2015 durch den Aufschrei einiger Politpriester, der Kopp-Verlag sei rechtsradikal und antisemitisch – ein Streisandeffekt.) Hier konnte man nun endlich in einem wertigen hartdeckel-gebundenen Buch vom Kopp-Verlag die Empfehlungen des Geostrategen nachlesen und musste erschreckend feststellen, dass in der Ukrainekrise aber auch gar nichts einfach so passiert ist. Das Buch liest sich wie ein Drehbuch zu den Ereignissen.

„In der Politik passiert nichts zufällig. Wenn es doch passiert, war es so geplant.“ (Zitat Franklin Delano Roosevelt)

Seit dem 01.01.2021, es ist das erstemal, dass ich diese Jahreszahl schreibe, erscheint auf Kenfm.de eine neue Artikelserie von Hermann Ploppa unter dem Titel HIStory: Kampf um die eurasische Platte

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ – Helmut Kohl

Typisch Kelmut Kohl, alles negativ. Beschäftigen Sie sich, lieber Leser, mit den vergangenen Tagen seit der Aufklärung und fangen Sie endlich an aus Ihrer Umgebung ein soziales, harmonisierendes Ökosystem entstehen zu lassen. So schließt sich auch der Zirkel, denn mancher wird sich schon gefragt haben, ob dass hier wohl eher eine Politikseite ist. Alles hängt mit allem zusammen und wenn über „Zukunft gestalten“ die Rede ist, hat das sehr, sehr viel mit Kreativität zu tuen. Wie diese Kreativität umgesetzt wird, rein pragmatisch, oder vielleicht die Gefühle der Menschen in den Mittelpunk rückend, ist eine kulturelle Entscheidung, es ist Kunst.

„Wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“ – Frank Olsowski





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