Ein verschneites Pentagon aus Holzbalken, dem der 5te Balken fehlt und sich so dem Betrachter zugänglich offen zeigt, weist mit einem verschneiten Basketball auf das US Pentagon als derzeitige geopolitische Zentrale der „westlichen Wertegemeinschaft“. Die Optik eines fast-food Pizzabelags macht deutlich, wessen Geist hier wohnt.
]]>Diese Lightpaintingarbeit von 2008 besteht aus 5 Mittelformatdias, die mit dem Hasselblad Flextight X5 Highend-Scanner digitalisiert wurden und als echter Fotoabzug auf Fuji Crystal Professional Archive Maxima Fotopapier belichtet werden.
Angelehnt an die transparente Open-Bewegung in der Programmiererszene, in der der Quellcode der Programmscripte für jeder Mann unverschlüsselt zugänglich ist, wird mit Open Pentagon auf die Notwendigkeit einer offenen, transparenten Geopolitik hingewiesen.
]]>Lichtkunst Foto 80cm x 80cm in den Varianten als exquisiver Latexprint, feuchtraumgeeigneter Acryldruck und als echte Ausbelichtung auf Kodak Fotopapier kaschiert auf Acrylglas mit UV-Schutz in Museumsqualität erhältlich.
Das Pentagon ist der Hauptsitz des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums (Fläche: 14 ha). Der Begriff „Pentagon“ wird auch als Synonym für das US-Verteidigungsministerium benutzt.
|_. Öffnungszeiten: |_. Washington, DC 22202, Vereinigte Staaten | | Montag | 09:00–16:00 | | Dienstag | 09:00–16:00 | | Mittwoch | 09:00–16:00 | | Donnerstag | 09:00–16:00 | | Freitag | 09:00–16:00 | | Samstag | Geschlossen | | Sonntag | Geschlossen |
Wie bedürftig unsere Welt sich nach ausgleichendem politischen Handeln sehnt habe ich beispielhaft in einem Kommentar zum Drohnenmord an einem iranischen General skizziert. Ich möchte nicht, dass so etwas geschieht und schon gar nicht so willkürlich wie es die Mafia ausführen würde. Seit mehr als 20 Jahren zeigen sich amerikanische Präsidenten so diplomatisch wie Schulhofschläger.
Drohnenmord Suleiman
zum Artikel: Pulverfass Iran – Ist das US-Attentat eine Warnung an China? von Ernst Wolff
arteurope sagt:
6. Januar 2020 at 22:03
Da sind sie wieder alle, der dumme Trump, die böse FED, die Seidenstrasse der emsigen Chinesen.
Kann sich noch jemand daran erinnern, dass Trump ( und mit ihm die meisten Amerikaner ) alle Söldner, Privatarmeen und Regulärtruppen nach Hause holen wollte? Trumps Kalkül dabei ist doch nicht Friede, Freude, Eierkuchen – schon vergessen? – er ist Milliardär. Seine nächsten Widersacher sind nicht die Perser, oder Chinesen, sondern andere Milliardär-Clans. Die ihm am meisten zu schaffen machen sind die, die den militärisch-industriellen Komplex kontrollieren. Die lassen den Trump-Clan dort nicht mitspielen. Werden aber Stützpunkte geschlossen, Marines nach Hause geholt, der ganze Militärkomplex rasch verkleinert, ja dann war es das bald mit den Oligarchen, die ihre Macht aus der Dominanz des industriell-militärischen Komplex heraussaugen und ihm immer auf die Nerven gehen und ihn kleiner halten wollen, als es ihm und den Seinen zusteht. Alle Achtung, ein gut durchdachter Plan mit der Tötung eines 2 Sterne Generals die Regierungen dazu zu bewegen, die amerikanischen Militärbasen zu schließen.
Habt ihr vergessen, dass die öffentlichen Sprecher der Oligarchen des industriell-militärischen Komplexes gute und friedvolle Länder mit Lügen diffamiert und damit den Weg zu ihrer Zerstörung geebnet haben? Aber dieser „run“ ist vorbei. Was waren das für Zeiten, diese vielen Tonnen libyschen Goldes, Erdöl umsonst, Supergewinne aus Heroin und Organhandel – doch es neigt sich dem Ende. Da wäre doch die Eliminierung eines bürgernahen Militärs keine schlechte Idee um wieder Kapitalbewegung in nur eine Richtung generieren zu können. Der Krieg ist endlich zum greifen nahe. Mit, oder ohne Seidenstrasse, mit einem „amerikanischen“ Imperium an der Seite, oder nicht, ganz egal ob Amerika dabei gewinnt, oder nicht – man würde endlich wieder mit großen Schritten noch reicher und mächtiger – am Ende kauft man sich die Seidenstrassen-Nationalitäten einfach von den bemitleidenswerten, viel, viel ärmeren Ost-Oligarchen.
Habt ihr vergessen, dass gerade die Perser mit der menschenverachtenden, räuberischen US-Nachkriegspolitik konfrontiert wurden, dass sie lieber einen Khomeni duldeten und damit noch lange auf „jeder kriegt ein Auto und ein CocaCola dazu“ verzichteten. Kopfschüttelnd muß die Inteligenzia des Irans, aber auch des Iraks dem dummen Treiben westlicher Mafiapolitik zugeschaut haben, wohlwissend, dass es irgendwann zu einer Zeit kommt, wo alle zerstrittenen Gruppen nur noch eins gemeinsam wollen werden, USA raus aus unseren Ländern. Obwohl im militärischen Kräfteverhältnis unterlegen, gelingt immer häufiger ein Patt, ein Remis, ja sogar ein klarer Sieg (Libanon, Syrien) dank immer besser werdender hochrangiger Offiziere. Da gibt es einen, der über alle Grenzen hinweg sehr beliebt ist, man hat ihm viel zu verdanken. Könnte er jetzt als Märtyrer sterben, dann wird er ewig in den Herzen bleiben und damit eine Verbindung, einen Zusammenschluss aller zerstrittenen Parteien und Gruppen bewirken. Aber wie bekommt man die US-Militärs dazu diesen 2 Sterne General umzulegen?, möglichst nicht im Kampf sondern in einem nicht bestreitbaren feigen Mord?
Tja, liebe Leser, das sieht ja hier schon aus als sei es eine WIN-WIN-WIN Situation. Zum Glück haben sich wohl alle „Spieler“ gegen eine Zerstückelung gestellt, obwohl ich wetten könnte, dass so mancher wahabistische Scheich Ideen vorgebracht hat. Jedenfalls sieht es nicht danach aus, dass unüberlegt gehandelt und aus der Hüfte geschossen wurde. Alle, bis auf unseren braven Soldaten, wußten bescheid, das ist meine Meinung.
]]>…wird zum Debattenraum mit Diskursen über das wahrhaftige Weltgeschehen und Sichtbarmachung widerstreitender Interessen von Bevölkerungen…
]]>Ist die Zeit der runden Tische vorbei?
Ja, ich weiß, es war oft nervend. Keine Runde, in der es nicht doch jemandem zumindest zeitweise gelang das Gesprächsthema wegzublenden, oder es so groß zu machen, dass es nirgends mehr hineinpassen wollte, oder umgekehrt, es so zu reduzieren bis es kaum noch zu sehen war. Ich spreche hier von den Aufbruchjahren, den 70igern und 80igern. Runde Tische nervten auch noch in den 90igern. Es lag schlicht und einfach an der Qualität. „Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben“, war der Tenor der 90iger, der der 80iger war eher „Willst du mir ein Gespräch aufzwingen?“ Die 90iger runden Tischgespräche erlangten mit den immer häufiger aufretenden „Supervisoren“, meist Psychologen mit einer Zusatzqualle, einen Höhepunkt des Langatmigen. Wir lernten alle Stille auszuhalten.
Mittelformatdia Bilderfolge Open Pentagon aus der Serie SchneebrandTable Dance Light, 2008 Mittelformatdia 6x6 cmErst mit dem Aufkommen der Supervisorenausbildung in Verbindung mit gewaltfreier Kommunikation entstand langsam über die Jahrtausendwende hinweg eine Sicherheit und ein Gefühl der Geborgenheit am runden Tisch, die es ermöglichte „heisse Eisen“ anzupacken, ohne Angst davor haben zu müssen, dass einem das hernach um die Ohren geschmettert wird. In meiner Arbeit als Sozialarbeiter kann ich ein Lied davon singen. Endlich entstanden Qualitätsstandards und um 2005, um mal eine Jahreszahl zu benennen, gab es keine Supervisoren mehr, die nicht wenigstens diese Grundstandards konnten. Eigentlich ist das zu destruktiv formuliert. Ab 2005 gab es keine „schlechten“ Supervisoren mehr – hier in NRW und RLP zumindest, wo ich tätig bin. Die USA, darf man ruhig verallgemeinern, hatten diese Qualität bereits in den 80igern.
Ca 2000 war es bei Pädagogen und Psychologen üblich geworden einmal im Monat Supervision zu haben und mit der Zeit färbte die dort eingehaltene Gesprächsqualität auch in das Teamgespräch ab, die Jugendämter zogen nach und qualifizierten ihre Hilfeplangespräche, nur die Lehrer, bis heute 2020, kennen immer noch keine Supervision und genau so hört sich das dann auch an – das läßt sich ungeniert verallgemeinern.
Fazit: Es gibt noch Baustellen, aber das Gespräch in der Runde hat eine gehörige Entwicklung zum Guten gemacht und besitzt in den einschlägigen Berufsgruppen das Ettikett „must have“ Es hat eine standardisierte Qualität vorzuweisen, die in die alltäglichen Kommunikationen mehr und mehr einfließt und besonders die Arbeit mit Menschen qualitativ erhöhen kann, eine Erfolgsgeschichte also.
Leider, wie eigentlich immer, gibt es eine ausgesprochen dunkle Kehrseite zu dieser Entwicklung:
Das Gespräch am runden Tisch wurde zum Arbeitswerkzeug, dass nach der Arbeit genauso heruntergefahren wurde wie der Computer. In der Freizeit gab es das Bedürfnis nach „runden Tischen“ immer seltener. Vergleichen Sie, liebe Leserin und lieber Leser das mal mit der, man kann schon sagen, Bedürftigkeit nach runden Tischen in den 70igern, sofern Sie über das entsprechende Alter verfügen.
Natürlich meine ich nicht die üblichen Gesprächsrunden mit den Freunden und Bekannten, sondern ich meine tatsächlich verabredete Gemeinsamkeit mit dem Ziel sich über bestimmte Entwicklungen auszutauschen und die eigenen Erkenntnisse zu erweitern um ein zukünftiges Handeln abzustimmen. Es ist nicht so, dass nach dieser Definition das gar nicht mehr passiert. Es passiert in Vereinen, in den politischen Ortsverbänden usw, nur ist das eben nicht die spontane Alltagszusammenkunft, die sich gewollt bewußt über den Verlauf etwaiger Ereignisse austauschen möchte, ähnlich dem altforderen Familienrat, es ist eher eine arbeitsähnliche Situation, nur eben befreit vom Leistungsdruck, offener für Spaß und meist mit einem übergeordneten Ziel, dem man sich verpflichtet hat. Das ist wunderbar und unsere Gesellschaft, die deutsche Gesellschaft, lebt von seinen Vereinstätigkeiten.
Der Einfluss der Medien, vor allem Angebote sozialer Netzwerkmedien, haben diesen intimen Debattenraum, fernab aller vereinsähnlichen Zusammenkünfte, zunehmend ersetzt und um hier auch mal eine Jahreszahl zu nennen, seit 2005 eigentlich geschlossen. Das ist der Grund dafür, dass es vielen, vor allem jungen Menschen, gar nicht auffällt, dass hier nur noch Narrative gelten, die in den öffentlichen Medien propagiert werden. Entspricht in einer Meinungsverschiedenheit einer der Diskutanten dem öffentlich dargestellten Narrativ, kann er das Gefühl hegen Tausende, wenn nicht Millionen hinter sich zu haben, selbst wenn er in seinem Umfeld nicht einen einzigen Freund benennen könnte.
Das Narrativ erzeugt primär keine Auseinanderetzung mit den Thema, es dient vielmehr sozialen Komponenten. Mit anderen Worten, das Thema ist schon ausdiskutiert, man kann sich da einer Geschmacksrichtung anschließen, ansonsten ist die Auseinandersetzung in der Freizeit eher mühselig und zu vermeiden, da man das ja schon auf der Arbeit hat, wo man allerdings dafür wenigstens bezahlt wird.
Das ist der große Trugschluss der derzeitigen jungen Generationen, deshalb merken sie gar nicht, was ihnen genommen wird. Deshalb gibt es keinen Aufschrei. Nur ich schreie mit meinen Projektionen und zeige dieses Tischlein, an dem wohl drei gut Platz finden könnten. Man sollte wieder klein anfangen ernste Gespräche zu führen. Aber vielleicht passiert das ja jetzt im Augenblick, denke ich gerade und sehe wie ein junges Studentenpärchen mit Maske durch den Park joggt, – also wohl eher nicht.
Wandel der Normalität
Die alte Normalität ist zertrümmert, die gegenwärtige unerträglich und die vor uns liegende in unserer Hand. Gestalten wir sie!
von Nicolas Riedl
O kenntest du die innre Kraft der Liebe,
Du möchtest eh‘ mit Schnee ein Feuer zünden,
Als Liebesglut durch Worte löschen wollen.
William Shakespeare
Eher wird Schnee brennen, als das von den Machteliten zugelassen würde, dass wir uns alle als Menschheitsfamilie geistig zusammenfinden, lieben und uns aushalten lernen
Mittelformatdia Bilderfolge Open Pentagon aus der Serie SchneebrandSchneebrand Mittelformatdia 2008DU BIST NICHT DEINE GEDANKEN
Zünde dein Licht, mache dir ein Feuer im Schnee.
Divide et impera
vier Techniken der Spaltung der Gesellschaft
]]>Die andere Welt
Eine Auswahl unterschiedlicher mutmachender Projekte zeigt, dass und wie wir besser miteinander leben können. Teil 2/3.
von Rike de Vries
DU BIST NICHT DEINE GEDANKEN
Zünde dein Licht, mache dir ein Feuer im Schnee.
WAS MENSCHEN TIEREN ANTUEN, TUEN MENSCHEN AUCH MENSCHEN AN.
Du sollst nicht(s) töten
Einen sehr beeindruckenden Text, eine tiefgreifende Erfahrung über das Töten, habe ich im Internet gefunden. Lest es selbst!
von Nicole Tschierse als Tierärztin in einem Schlachthof bei Augsburg beschäftigt (gewesen).
„Wie reagieren Tiere, die in den Schlachthof gebracht werden? Bisher habe ich noch nicht ein Schwein oder Rind gesehen, das gleichgültig oder ruhig gewesen wäre, als es angeliefert wurde. Sie haben Angst. Alle. Bei sehr jungen Schweinen kann es vorkommen, dass sie nach einer gewissen anfänglichen Furchtsamkeit anfangen, herumzutollen. Vielleicht, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben etwas Platz dazu haben, wenn sie in einer etwas größeren Wartebucht landen.
Während des Schlachtens herrscht ein ohrenbetäubender Lärm, allein schon durch die Maschinen. Dazu kommt noch das Gebrüll der Arbeiter und Tiere.
Es riecht nach Blut, vor allem aber nach Exkrementen, Darmgasen und dem Rest der stinkenden Eingeweide, die zum Teil trotz Kühlung in Verwesung übergegangen sind und auf die Abholung durch den Lastwagen der Tierkörperverwertung warten.
Der Inhalt dieser Lastwagen verbreitet einen unvorstellbaren Gestank. Aus diesem entsteht dann Tierfutter oder, im weiteren Verlauf der Verarbeitung, Seife und andere Dinge, die man sich kaum vorstellen kann und will.
Die Tiere verbringen nach der Anlieferung einige Stunden, bei Anlieferung am Wochenende auch bis zu zwei Tage, in Wartebuchten. Manche beruhigen sich dabei etwas, anderen beschert es nur ein umso längeres Martyrium, wenn sie bereits krank oder verletzt sind oder von anderen Tieren in der Gruppe bedrängt, verletzt oder gemobbt werden.
Ich nenne es absichtlich „gemobbt“ und vermenschliche damit. Das werde ich auch im weiteren Verlauf tun. Ich kann das, was ich sehe und erlebe nur aus menschlicher Sicht schildern, beurteilen und vielleicht verstehen. Ich bin nunmal ein Mensch.
Möglicherweise werde ich dem Wesen und Empfinden einer anderen Art so manchmal bei Weitem nicht gerecht, dafür entschuldige ich mich. Aber es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten im menschlichen und tierischen Verhalten. Ähnliche Situationen führen zu ähnlichen Reaktionen. Stress, der nicht nur durch Angst, sondern auch durch Enge, Langeweile und fortdauernde Triebblockade entsteht, führt zu Aggression. Aggressives Verhalten Einzelner findet unter schlechten und unnatürlichen Bedingungen schnell Nachahmer und Unterstützer.
In der drangvollen und lebensfeindlichen Enge einer Massentierhaltung spielt sich das ähnlich ab, wie es auch in einem Großraumbüro ablaufen mag. Unter Todesangst verschärft sich dieses Problem. Die angelieferten Schweine haben regelmäßig schwärende, eiternde Wunden an Schwanz, Ohren und Beinen. Während des Wartens im Schlachthof passiert es dann durchaus, dass einzelne Tiere totgebissen werden. Die schwachen Herzen in den züchterisch bedingt krankhaft muskelüberladenen Körpern tun ein Übriges dazu.
Es sieht aus wie Mobbing, es wirkt sich aus wie Mobbing. Streß und Angst führen bei einem Rind, genau wie beim Menschen, zu erhöhtem Puls, schnellerer Atmung und ganz allgemein zu unruhigem bis panikartigem Verhalten. Es sieht aus wie Angst, es wirkt sich aus wie Angst: ich nenne es Angst.
Wenn Sie den Eindruck haben, eine von Ihnen verschiedene Lebensform hat Schmerzen und leidet, dann gehen Sie besser auch davon aus, dass es so ist. Sie können nicht das Gegenteil beweisen, oder? Ganz im Gegenteil findet die Wissenschaft immer mehr Beweise dafür, dass es genauso ist. Wir wären gerne völlig anders und einzigartig. Wir sind aber Gleiches unter Gleichem, auch wenn diese Erkenntnis noch unpopulär sein mag, wie seinerzeit die Entdeckung, dass die Welt keine Scheibe ist.
Stellen Sie sich bitte nicht vor, ich stünde mit Stift und Block und wissenschaftlicher Neugier neben den todgeweihten Tieren, um mir Notizen über deren Verhalten zu machen. Was ich beschreibe nehme ich eher „im Vorbeigehen“ wahr, nehme es zur Kenntnis, verdränge, ignoriere oder lasse mich davon berühren. Niemand kann an so einem Ort dauerhaft empathisch, „auf Vollempfang“ sein. Man wäre schnell ein psychisches Wrack. Trotzdem bleiben die Bilder, die ich gesehen habe in mir: Abgespeichert und abrufbar.
Der Facettenreichtum der Angst
Ich möchte in erster Linie über die Rinder sprechen, weil die zu beobachtende Verhaltensvielfalt aus einem einfachen Grund größer ist. Während der Großteil der Schweine am Schlachthof ziemlich genau ein halbes Jahr alt ist, gibt es beim Rind vom Kalb bis zum zehnjährigen Zuchttier alle Altersgruppen gleichmäßig verteilt. Eine Gruppe gleich alter Teenager zeigt in einer Ausnahmesituation eher nicht die ganze Bandbreite möglichen Verhaltens. Außerdem kommen die Schweine praktisch alle aus reiner Stallhaltung, während Rinder aus verschiedenen Haltungsarten angeliefert werden.
Manche stammen aus reiner Anbindehaltung und haben, genau wie die Schweine, nie einen Schritt in Freiheit gemacht. Sie wissen nichts über die Welt draussen, sind dafür aber Profis im Ertragen von Menschen. Andere waren auch oder ausschließlich auf der Weide und dort vielleicht mehr oder weniger auf sich selbst gestellt. Sie hatten bisher wenig Kontakt mit Menschen.
Abhängig von den Erfahrungen, die sie gemacht haben, gehen sie mit sehr unterschiedlichem Selbstbewußtsein an die neue Situation heran, was ich im Folgenden etwas genauer beschreiben möchte.
Angstvolles Staunen
Wie in Trance gehen diese Tiere mit weit aufgerissenen Augen ihren letzten Weg. Sie versuchen zu verstehen, was sie da gerade sehen und starren ganz offen auf die Schreckensszenarien vor ihnen. Ungläubig und fassungslos wirken die Gesichter dieser Tiere auf mich.
Zurückschreckende Angst
Diese Tiere werfen nur einen kurzen Blick auf das, was sich vor ihnen abspielt und weichen dann entsetzt zurück. Sie sehen sich in alle Richtungen um auf der Suche nach einem Ausweg. Ein halbherziger, unsicherer Fluchtgedanke ist es aber nur, der aus diesen Gesichtern spricht. Der Gedanke an eine Flucht erstickt gleich wieder im Keim.
Panische Angst
Tiere, die von Panik ergriffen werden, versuchen oft um jeden Preis zu fliehen. Sie drehen sich in den schmalen Treibgängen, die gerade nur die Breite eines Rindes haben und machen dabei halbe Purzelbäume. Sie gehen praktisch die Wände hoch, wagen undenkbare Sprünge und Verrenkungen und verletzen sich oder andere Tiere im Gang dabei manchmal erheblich. Oft handelt es sich dabei um Tiere von der Weide, die mit der drangvollen Enge und der Nähe zu fremden Menschen überhaupt nicht umgehen können, sich aber der Möglichkeiten ihres Körpers bewußt sind.
Lähmende Angst
Stumm und bewegungslos starren diese Tiere vor sich hin und wirken wie gefroren in Schockstarre. Sie trauen sich keinen Schritt weiter zugehen, weder vor noch zurück. Als hätten sie sich in sich selbst verschlossen, scheinen sie nichts mehr wahrzunehmen. Sie zeigen auf fast nichts mehr eine Reaktion. Tiere, die ihr Leben in Anbindehaltung verbracht haben, sind zum Teil schon allein körperlich mit jedem Schritt, den sie jetzt gehen sollen, überfordert. Der Gedanke an Flucht oder Kampf scheint ihnen gar nicht zu kommen. Sie kennen die Möglichkeiten ihres eigenen Körpers nicht. Diese Tiere bekommen am meisten Schläge und Stromstöße auf ihrem letzten Weg. Ohne Beaufsichtigung und Maßregelung greifen einige beteiligte Arbeiter aus Ungeduld oder Ratlosigkeit zu Maßnahmen, die weit jenseits der Tierschutzregelungen liegen.
Abwehrbereite Angst
Oft sind es weibliche und erfahrene Tiere von der Weide, die sich den Kampf zutrauen. Ausbruchversuche bereits beim Abladen und gezielte Tritte und Kopfstöße gegen Menschen sind auch gelegentlich von kurzzeitigem Erfolg. Manchmal müssen solche Tiere nach einer erfolgreichen Flucht vom Anhänger, im Hof des Schlachtbetriebes erschossen werden, weil sich keiner mehr nähern kann. Sie sind bisweilen zu clever, um sich noch einmal in die Enge treiben zu lassen.
Von solchen Tieren hört man gelegentlich in den Nachrichten, weil es vielleicht sogar spektakuläre Verfolgungsszenen gab. Wer einem solchen Tier das Leben schenkt, es „von seinem Schicksal begnadigt“, darf nicht unbedingt damit rechnen, jetzt eine „Schmusekuh“ zu haben.
So ein Verhalten ist mir übrigens bisher nie bei den halbjährigen Mastschweinen begegnet. Teilweise versuchen sie zwar panisch vor sich nähernden Menschen zu fliehen, meistens jedoch sind sie neugierig und freundlich. Vielleicht auch hungrig und aufdringlich, aber nicht angriffslustig. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen. Was ich beschreibe hat zumindest seine Gültigkeit für die rund zweihundert Schweine jede Woche, die ich seit circa fünf Jahren zu sehen bekomme. Erwachsene Zuchtsauen haben aber unter Umständen ein breiteres Verhaltensspektrum.
Verzagte Angst
Diese Tiere schlottern und zittern bis ins Mark. Zum Teil fließen ihnen Tränen aus den Augen und Speichel tropft ihnen in Strömen aus dem Maul. Schwache Tiere brechen womöglich zusammen. Ich habe vor allem Kälber und ältere Tiere so gesehen. Die Kälber haben noch keine körperlichen und psychischen Notfallreserven, auf die sie im Streß zurückgreifen können. Die Älteren scheinen bereits im Stall ein Bild davon zu haben, in welcher Lage sie sich nun befinden. Nicht erst, wenn sie in der Tötungsbucht stehen und vor ihnen ein anderes Rind kopfüber an einer Kette hängt und dabei ist zu sterben.
Bei diesen Tieren habe ich manchmal den Eindruck, dass sie auch schmerzhaft den Verrat empfinden, den die Menschen, denen sie vertraut haben, die ihre Herdenführer waren, an ihnen begangen haben.
Denn das tun Rinder zweifellos: Menschen, denen sie vertrauen, von denen sie gut versorgt werden, sehen sie als Herdenchef und „Rind im Geiste“ an. Sie würden ihnen freiwillig hinterher laufen. Sie lecken sie auch oft und gerne ab, wie das befreundete Rinder untereinander tun. Die Zunge ersetzt die Hand, die Hand, die streichelt.
Ein weinendes Rind kann man auf den puren physiologischen Vorgang reduzieren. Die Adrenalinausschüttung bewirkt unter anderem eine verstärkte Sekretion der Schleimhäute, vor allem im Maul, aber manchmal auch in den Augen. Es fließen Speichel und eben auch Tränen.
Das Gleiche gilt aber auch für Menschen, die große Angst haben.
So oder so: Einem Rind ins Gesicht zu sehen, dem vor Angst und Verzweiflung Tränen aus den Augen laufen, hinterläßt einen bleibenden Bildabdruck im Gehirn. Sicherlich nicht nur bei mir.
Lautes Wehklagen
Manche der Tiere brüllen ununterbrochen. Womöglich aus Furcht, vielleicht auch wegen Hunger, Durst oder einem anderen körperlichen Unbehagen. Viele vermissen sicherlich ihre gewohnte Umgebung und rufen nach ihren Herdengenossen. Schließlich ist das Rind ein Herdentier. Die Herde bringt Sicherheit, Absonderung bedeutet Gefahr, womöglich Lebensgefahr.
Bei sehr extrovertierten Individuen äußert sich so die allgemeine Aufgeregtheit. Zuletzt, in der Tötungsbucht, kann das Brüllen auch ein verzweifeltes Schreien werden. Meinem Eindruck nach, haben diese Tiere noch bis zuletzt die kleine Hoffnung, dass von irgendwoher Hilfe kommen wird.
Bei den Schweinen kann man auch einen Zusammenhang zwischen der Persönlichkeit des Tieres und den Lautäußerungen beobachten. Natürlich werden die meisten schreien, wenn ihnen unerwartet Schmerz zugefügt wird, zum Beispiel mit Strom. Aber bei gleicher Behandlung gibt es immer welche, die sofort lauthals quieken, während andere lange stumm bleiben. Ungefähr so, wie es bei Menschen Schweigsame und Mitteilsame gibt.
Halbhoffnungsvolle Angst
Es gibt auch Tiere, die eine bestimmte fremde Person im Schlachthof ständig mit den Augen verfolgen, womöglich versuchen sie ihr hinterher zulaufen. Vielleicht rufen sie auch nach ihr, wenn sie ausser Sichtweite gerät. Dieser bestimmte Mensch erscheint ihnen aus irgendeinem Grund vertrauenswürdig und sie erhoffen sich bei ihm Sicherheit. Vielleicht erinnert er sie optisch oder akkustisch an eine vertraute Pflegeperson aus dem ehemaligen Umfeld.
Natürlich sind überall fließende Übergänge und Kombinationen von Verhaltensweisen zu finden, aber solche Tiere sehe ich häufig auch zittern und weinen. Besonders häufig ist dieses Verhalten bei hungrigen Kälbern. Sie vermuten sehr oft, dass ihnen nun irgendjemand Nahrung und Hilfe geben wird und alles gleich wieder gut werden wird, wenn Menschen um sie herum sind, die ihnen bekannt erscheinen.
Sie zeigen häufig deutlich sichtbar zwei Gefühle, die eigentlich nicht zusammen gehören: Angst und Vertrauen zur selben Zeit. Kleine Lebewesen, noch zu jung und zu hilflos, um auf sich selbst gestellt zu überleben, dazu gezwungen, Hilfe auch beim Feind zu suchen.
Hoffnungsvolle Furcht und verdrängte Angst
Manche Tiere scheinen erstaunlich ruhig zu sein. Sie verhalten sich neutral abwartend und wirken zum Teil recht sicher, dass nichts allzu Schlimmes passieren wird. Sie beobachten alles einigermaßen ruhig.
Auch Übersprungshandlungen sind zu beobachten. Die Tiere scheinen sich selbst abzulenken und dabei etwas Anspannung abzubauen, zum Beispiel beim Aufreiten auf andere Tiere (sexuell motiviert) oder beim Weben (rhythmisches Hin- und Herwiegen auf den Vorderbeinen). Schweine suchen häufig nach losen Metallteilen, die sie gleichförmig und ausdauernd scheppern lassen.
Erst kürzlich hat ein knapp zweijähriger Ochse lange und laut nach seinen nach und nach verschwindenden Freunden vor ihm geschrien (sie wurden aus dem gleichen Betrieb gemeinsam angeliefert). Er hat zum Schluß mit weit aufgerissenen Augen aus der Tötebox heraus versucht, mich abzulecken. Nicht weil er hungrig oder neugierig war. Dazu hatte er viel zu viel Angst. Er hat versucht, wenigstens noch schnell mit mir Freundschaft zu schließen. Er hat um Hilfe gebettelt.
Ich könnte aufhören, diese Arbeit als Tierärztin der Fleischbeschau zu tun. Aber damit wird das Schlachten nicht aufhören und auch nicht die Qual der Tiere.
Es hört nur auf, wenn wir alle endlich anfangen, beim Einkaufen die richtige Wahl zu treffen. Wenn wir durch die Waren, für die wir bezahlen, nicht länger das Schlachten in Auftrag geben. Jeden Tag an der Kasse im Supermarkt treffen wir die Entscheidung.Wenn Sie bereits auf Fleisch verzichten, dann vergessen Sie nicht, dass Eier und Milch ebenso durch unendliches Leid entstehen. Informieren Sie sich, zum Beispiel auf Internetseiten über vegane Ernährung, über die Hintergründe.
Falls Sie Angst davor haben, dass Sie es nicht schaffen, auf so Vieles zu verzichten: Sie haben es ja noch gar nicht probiert! Legen Sie einen veganen Tag ein in der Woche. Seien Sie neugierig. Sie werden positiv überrascht sein von den neuen Esswelten, die sich eröffnen!“
Zum Schluss möchte ich einen Stoßseufzer des Literaturnobelpreisträgers Elias Canetti (1905 – 1994) zitieren, den ich in meiner Ohnmacht auch schon des öfteren ausgestoßen habe: „Es schmerzt mich, dass es nie zu einer Erhebung der Tiere gegen uns kommen wird, der geduldigen Tiere, der Kühe, der Schafe, alles Viehs, das in unsere Hand gegeben ist und ihr nicht entgehen kann. Ich stelle mir vor, wie eine Rebellion in einem Schlachthaus ausbricht und von da sich über eine ganze Stadt ergiesst.
]]>Die Herzlandtheorie des britischen Geographen Halford Mackinder (* 15. Februar 1861 in Gainsborough; † 6. März 1947) entstand aus einem materialistisch geprägten Menschenbild heraus, in dem im Rahmen von Bedürfnissen nach Sicherheit und Wohlstand Völker miteinander im Wettbewerb um Territorium und Ressourcen stehen. Er erkannte, dass das britische Weltreich mit ihrer Seemacht in dem Augenblick an zu bröckeln begann, als die technische Entwicklung mit Strassen und Eisenbahnlinien die Möglchkeit eröffnete über Landwege alle erreichbaren Regionen zu versorgen. Der logische Schluss drängt sich förmlich auf, wenn man sich eine Weltkarte anschaut, denn die größte Landmasse reicht von der europäischen Atlantikküste bis nach Wladiwostock. Danach wäre es also nur eine Frage der Zeit, bis sich die darin beheimateten Regionen wirtschaftlich so weit entwickeln, dass ihr Bruttosozialprodukt weit über dem seiner westlichen Konkurenten, namentlich des Erben des British Empire, der USA mit ihren bis jetzt noch dominierenden Seestreitkräften und Handelsflotten, liegen würde. Die gewaltigen Resourcen an Menschen, know-how und vor allem die schier unerschöpflichen Bodenschätze würden die westlichen, vor allem amerikanischen Macht-Eliten ins Hintertreffen geraten lassen.
Das Herzland dieser Landmasse ist der Raum zwischen der ehemaligen Sowjetunion und deutschsprachigen Nationen. Im Mittelpunkt befindet sich die Ukraine mit ihren weltweit fruchtbarsten, schwarzen Böden.
Geostrategisch verfolgt die USA seit Anfang des 20. Jahrhunderts das Ziel eine politische und wirtschaftliche Vereinigung von Russland und Deutschland zu verhindern. Sie fürchteten und fürchten auch noch heute die Verbindung mitteleuropäischem know-hows mit den reichen Bodenschätzen Russlands.
Wer das Herzland beherrscht, beherrscht die Welt.
Der US-amerikanische Geostratege, Politologe, Publizist und Sicherheitsexperte George Friedman („Der entarnte Chef der Schatten-CIA“; Handelsblatt 03.März 2012) und Gründer des privaten „Beratungs“instituts Stratfor gab am 4. Februar 2015 vor dem Chicago Council on Global Affairs eine erhellende Ansprache. Vielen Dank dafür, – wäre ich so jetzt von alleine nicht drauf gekommen.
Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft ist auf Grund der bis dato unbekannt gebliebenen Empfehlungen von Zbigniew Brzeziński die Ukraine betreffend brisant gewesen, denn es beschrieb das, was wir viele Jahre später als Ukrainekrise (2013/2014) erleben durften. (Angeblich habe der Fischer-Verlag schon 2001 eine Übersetzung herausgegeben, die mir aber unbekannt geblieben ist. Bekannt wurde mir die Ausgabe vom Kopp-Verlag 2015 durch den Aufschrei einiger Politpriester, der Kopp-Verlag sei rechtsradikal und antisemitisch – ein Streisandeffekt.) Hier konnte man nun endlich in einem wertigen hartdeckel-gebundenen Buch vom Kopp-Verlag die Empfehlungen des Geostrategen nachlesen und musste erschreckend feststellen, dass in der Ukrainekrise aber auch gar nichts einfach so passiert ist. Das Buch liest sich wie ein Drehbuch zu den Ereignissen.
„In der Politik passiert nichts zufällig. Wenn es doch passiert, war es so geplant.“ (Zitat Franklin Delano Roosevelt)
Seit dem 01.01.2021, es ist das erstemal, dass ich diese Jahreszahl schreibe, erscheint auf Kenfm.de eine neue Artikelserie von Hermann Ploppa unter dem Titel HIStory: Kampf um die eurasische Platte
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ – Helmut Kohl
Typisch Kelmut Kohl, alles negativ. Beschäftigen Sie sich, lieber Leser, mit den vergangenen Tagen seit der Aufklärung und fangen Sie endlich an aus Ihrer Umgebung ein soziales, harmonisierendes Ökosystem entstehen zu lassen. So schließt sich auch der Zirkel, denn mancher wird sich schon gefragt haben, ob dass hier wohl eher eine Politikseite ist. Alles hängt mit allem zusammen und wenn über „Zukunft gestalten“ die Rede ist, hat das sehr, sehr viel mit Kreativität zu tuen. Wie diese Kreativität umgesetzt wird, rein pragmatisch, oder vielleicht die Gefühle der Menschen in den Mittelpunk rückend, ist eine kulturelle Entscheidung, es ist Kunst.
]]>„Wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“ – Frank Olsowski
„Wohl nie zuvor hat es ein ideologisches System so geschickt verstanden, Dissens ohne Geheimdienste und Panzer so radikal auszutrocknen und zu neutralisieren wie die westlichen kapitalistischen Elitedemokratien mit ihren in mehr als einem Jahrhundert systematisch entwickelten „soft-power“ Methoden.“ (Zitat Prof. Dr. Rainer Mausfeld).
Der erste auffindbare Vortrag mit dem Titel
Warum schweigen die Lämmer ist vom 22.06.2015
mit 579.049 Aufrufen
der letzte gefundene Vortrag dazu ist vom 24.01.2020 mit 1.351.983 Aufrufen.
Schauen wir uns das mal an:
„Wohl nie zuvor hat es ein ideologisches System so geschickt verstanden, Dissens ohne Geheimdienste und Panzer so radikal auszutrocknen und zu neutralisieren…“
Damit wird schon auf den Leim gegangen. Ein ideologisches System manifestiert sich unter anderem in Gesetzen, Spielregeln, die von einer kleinen Schar von Experten auf Wunsch einzelner der Machtelite zugehöriger Menschen, erschaffen werden. Es ist geradezu extra unpersönlich von verstehenden ideologischen Systemen zu sprechen. Nein, es sind einfache Menschen, die den Wunsch haben nicht immerzu teure Rollkommandos, oder was auch immer in Bewegung zu setzen um Widerstände ihrer begehrten Übergrifflichkeiten zu eliminieren. Mit einer immer feiner werdenden arbeitsteiligen Wirtschaft läßt sich das zunächst erstmal ohne Waffengewalt regeln, dennoch bleibt die Option grundsätzlich offen. Es ist die mittlerweile hochfiligrane Arbeitsteilung, die genutzt wird, ganz sicher nicht eine im Nachhinein konzipierte Philosophie, oder etwa ein ideologisches System. Diese Arbeitsteiligkeit bringt eine enorme Qualität, egal ob bei sinnvollen, oder sinnlosen Produkten, doch eine gesellschaftliche Sozialkontrolle über Endergebnisse und Auswirkungen wird dadurch immer weniger möglich.
„…wie die westlichen kapitalistischen Elitedemokratien mit ihren in mehr als einem Jahrhundert systematisch entwickelten „soft-power“ Methoden.“
Gemeint sind hier die von Machteliten des „Westens“ aufgestellten „Nationalspielregeln“, die wir alle als Demokratie bezeichnen. Dr. Mausfeld meint grundsätzlich Machteliten, wenn er von Eliten spricht.
Die Machteliten haben das aber gar nicht getan, sie haben sich das mit Sicherheit gewünscht. Gedacht, konzeptioniert und umgesetzt haben das dann hochspezialisierte Teams von Intelektuellen, Technikern und Exekutiven, ohne zu wissen, was sie da tuen.
Ein sehr schöne Veranschaulichung kommt aus der Roboterentwicklung, Ende 80iger, Anfang 90iger. In einem abgesteckten Areal mit hunderten unregelmäßig verteilten kleinen Plastikbällen, sollte ein Roboter entwickelt werden, der alle Bälle findet und sie auf einen Platz zusammenschiebt. Die vorgesehene Softwarelösung wurde riesengroß, unübersichtlich, fehleranfällig, es funktionierte nicht. Nach langem forschen lag die Lösung schließlich in einem supereinfachen Code mit nur ein paar Befehlen. Die Hardware bestand in einem selbstständig fahrenden Auto mit einem Schieber an der Front, der Sensoren eingebaut hatte. Jedesmal, wenn die Sensoren meldeten, dass sich 3 Bälle am Schieber befanden, hielt das Gefährt an, fuhr ein Stück zurück, drehte und fuhr weiter, bis sich wieder 3 Bälle im Schieber befanden. So entstanden erst dutzende kleiner Ballhaufen, dann aber immer weniger mit immer mehr Bällen, schließlich ein Haufen mit allen Bällen. ( Ich habe den Beitrag noch irgendwo auf VHS )
Das schöne an diesem Beispiel ist, dass das Endprodukt im Softwarecode nicht genannt wird. Aus dem Code ist nicht herauszulesen, dass am Ende alle Bälle auf einem Haufen sind. Dazu ist neben ein paar Anweisungen noch ein definiertes framing, nämlich das abgesteckte Areal, notwendig. Und ganz genau das passiert mit uns. Wir können nicht wissen was herauskommen wird, aber wir ahnen es doch langsam, lassen wir die Bälle also am besten da liegen wo sie sind und hören nicht mehr auf die Codeanweisungen. Ganz einfach, während ein ideologisches System wirkt wie ein übergestülptes Netz in dem man gefangen ist und eigentlich nichts machen kann, außer sich aufregen und mit Gewalt dann das Netz vielleicht zerschneiden?, was aber ja eigentlich physisch gar nicht vorhanden ist.
Redet man von ideologischen Systemen beginnt der Kampf gegen Windmühlen!
Diese Bezeichnung „ideologisches System“ ist mir deshalb ein in die Irre führender Begriff. Vielmehr ist das, was wir heute erleben, systemlos. Die machtelitären Menschen können sich von allen möglichen Systemen unberührt zeigen und leben konsequenzlos ihr unsozialisiertes Egokind aus, bar jeglicher sozialen Kontrolle. Und wie Kinder eben so sind, es ist nie genug, du darfst mitspielen und du nicht, Futterneid und Schokolade über alles und ich mach` jetzt, was ich will. Erwachsene sagen Kindern, wann sie ins Bett zu gehen haben und danach ist Licht aus und Ruhe im Karton.
„Wohl nie zuvor hat es eine Zeit gegeben in der geistig Zurückgebliebene weltweit in so großer Zahl derart mächtig werden konnten, dass sie sich, unberührt jeglicher sozialer Kontrollen und unsichtbar für die Bevölkerungen, global aller ahnungslosen Spezialisten zu bedienen vermochten, um ihre infantilen Hirngespinnste und ihre krankmachenden Dämonen zu füttern.“
]]>Warum schweigen die Lämmer?
]]>„1 In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist denn der Größte im Reich1 der Himmel? 2 Und als Jesus ein Kind herbeigerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte 3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr keinesfalls in das Reich2 der Himmel hineinkommen.“ (Zitat: Matthäus 18, Elberfelder Bibel)
„Das Reich Gottes ist in euch.“ (Lukas 17, 21)
Aus einem einzigen kleinen Vers, der ziemlich zusammenhanglos im Neuen Testament einem unerwartet entgegenflattert, begründete die Römisch-Katholische Kirche ihre Daseinsberechtigung.
„Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben.“
(Mt 16,19)
Doch wer aufmerksam die vom Konzil übrig gelassenen Schriften eingehend studiert, die heutigen Bibeln, findet kaum eine klarere Haltung von Jesus als zu dem Ansinnen mit Stein und Holz Gotteshäuser zu bauen.
„Wenn du aber betest, so geh in die Kammer und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir´s vergelten.“ (Matthäus 6, 6) aus der Bergpredigt
„Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“
(1. Johannes 4, 16 b)
Jesus verkündete immer nur die Herrschaft Gottes, nie die Herrschaft einer Institution oder einer Gemeinde. Es ist genau umgekehrt was der Herr über das Haus bauen sagt. Er will, dass du zu seinem Tempel wirst.
„Und der HERR verkündigt dir, dass der HERR dir ein Haus bauen will“
(Vers 11 b)
Es gibt keine Aufforderung von Gott, Jesus, oder dem heiligen Geist, irgendwelche Gotteshäuser zu bauen und eine Institution zu erschaffen.
]]>Eine Instalation zwischen zwei Birken, ausgestellt im Sommernachtsraum Gillenbeuren 2011, tiefste Eifel. Der Sommernachtsraum wird jährlich einmal von der Künstlerin Dorothea Kirch und ihren Freunden „Bande Gillenbeuren“ über ein Wochenende in dem Eifelort Gillenbeuren veranstaltet.
Eine Installation um Augen und Ohren für Geopolitik zu sensibilisieren.
Wer sich auf diesen Videos nach 25 Jahren erkennt und das nicht möchte, möge bitte eine Nachricht an mich senden um dem abzuhelfen, bzw das Video herunterzunehmen. Dazu bedarf es keines Rechtsstreits.
zu dem Artikel: Vorsicht Trump! Peng! Peng! Peng! von Rüdiger Lenz
arteurope sagt:
18. Juli 2018 at 17:42
Das Schachspiel
ist ja vielen bekannt, deshalb wird es in Artikeln über geostrategische Ereignisse gerne gebraucht. Leider nur als Floskel. Es soll ein virtuelles Bild erzeugen in dem Spieler Menschen wie Figuren auf einem Brett verschieben, sie opfern, oder damit andere Figuren aus dem Feld schlagen usw. Das ist nicht wirklich die Essenz dieses Spiels. Wenn man von dieser eher naiven Bildmetapher absieht gelangt man beinahe wie von selbst zu einer herunterskalierten Sichtweise, die nicht nur hilft den Überblick zu behalten, sondern geradezu prophetisch anmutende Aussagen über die weitere Entwicklung des weltpolitischen Geschehens offenbaren kann.
Motivirrtümer Beispiel Trump:
Es ist, entschuldigen Sie bitte, kompletter Unsinn zu meinen, Trump wäre gerne aufgenommen bei all jenen Reichen, die ihn dauernd dissen und bashen. Nein, da wollte er bestimmt nie sein. Es wird immer wieder vergessen, dass man nicht so einfach Milliardär wird. Da muß man schon seine Lektionen gelernt haben.
Trump wird sich wohl kaum mehr Gedanken um Frieden, oder Krieg machen, als jeder andereDurchschnittsmensch. Wenn sein Leben mit einem Schachspiel verglichen wird, sieht er sich im Übergang vom Mittelspiel zum Endspiel, er wird ja nicht ewig leben. Seine großen Erfolge, vor allem wirtschaftlicher Natur, sollen in den sicheren Hafen, dafür hat er keine Kosten gescheut und sich sogar dem amerikanischen Wahlzirkus ausgesetzt, mit strategischem Erfolg. Das macht ihn nämlich erstmal unangreifbarer gegen alle anderen im Haifischbecken.
Nun gibt es genau zwei Möglichkeiten es seinen Widersachern schwer zu machen. Er kann einmal schauen wie er in der Stellung seine wirtschaftliche Macht gegenüber anderen Oligarchen vergrößern kann, oder er nutzt die ihm zur Verfügung stehenden Hebel, dass seine Widersacher nur viel langsamer mächtiger werden können als sein eigener Clan. Er „verliert“ auch gerne, wenn nur die Clintons und alle anderen viel, viel mehr verlieren.
Das ist der Grund warum er keinen Krieg lostreten kann. Andere würden viel rascher einen viel größeren Zugewinn machen. Abgesehen davon wäre seine Kontrolle in einem kriegerischen Szenario leicht einzuschränken und sogar gegen seine Interessen zu lenken. Das weiß er und das weiß der militaerisch-industrielle-parlamentarische-Medien-komplex , der sich, wie wir alle ja vernehmen können, langsam in die Hutschnur beißt.
Ich habe weder Nachrichten noch sonst irgendetwas über das Treffen Putin-Trump gelesen, oder gehört. Das brauche ich auch nicht, ich kann ja Schach spielen. Trump hat mit Sicherheit versucht Putin die Beute Europa schmackhaft zu machen. Wie und was, wie sollen wir das wissen, oder dahinter kommen.
Aus der Vogelperspektive eines Schachspiels ist es nur all zu deutlich zu erkennen. Wenn sich russische Mafioten mit einem guten Brocken zufrieden geben würden und Trump bestimmen kann welche Oligarchen und Clans den Kuchen unter sich aufteilen dürfen, ist doch alles in Butter. Mit einem Schlag hätte er seine Widersacher für lange Zeit hinter sich gelassen, viele wird er sich sogar einverleiben können und am Ende stellt sich die Frage für den militärisch-industriellen-parlamentarischen Medienkomplex wie sie in diesen neu entstehenden militärisch-industriellen-parlamentarischen Seidenstrassenkomplex aufgenommen werden könnten. Trump handelt mit Putin aus, wer alles zu der neuen Superoligarchenbande gehören soll. Da wissen natürlich schon jetzt viele Geld- und Machtkranke, dass sie dazu nicht gehören werden und sind stinke, stinke sauer. Aber sie können nichts tuen, das ganze System ist überdehnt, auch ein typisches Motiv im Schachspiel, wie auch die Fesselung von Figuren eine spiegelnde Darstellung von den enormen Kapitalvolumina ist, die schon viel zu lange an den Krisenherd Ukraine gebunden sind. Deshalb darf sich Ukraine aus Trumps Sicht nicht befrieden, Syrien genauso wenig wie auch alle anderen Krisenherde, aber Krieg gegen Iran?, wer das meint, hat das Schachspiel in seinem Wesen noch nicht verstanden. Trump schürt damit nur Aussichten auf große Gewinne bei denen, die ihn am liebsten umbringen würden, er schürt und schürt, aber es wird nicht eintreffen solange er amerikanischer Präsident ist. Die, die darauf hoffen, werden weiter hoffen, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und das gilt ganz besonders für Oligarchen, die sich auf ein solches Szenario finanziell schon festgelegt haben.
Diese Hoffnung der verzockten Superpsychos ist es, was uns noch den Frieden erhält, nicht etwa die Friedensbewegung, oder der investigative Journalismus, oder Trump. Dieser Hoffnung muß immer wieder neue Nahrung gegeben werden. Die monatlichen 17,50 € für die eigene Gehirnwäsche ist da nur ein kleiner Obulus, den ich persönlich gerne in Kauf nehme um Zeit zu gewinnen. Die Eroberung des Internets war schon ein guter Zug (der alternativen Medien: anm. Red.), wie sieht aber der nächste aus?
]]>